17 March 2020
17 marzo 2020 - ore 18
Markus Hinterhäuser im Gespräch mit Federico Celestini und Elfriede Reissig
Anlässlich der Präsentation des Buches Giacinto Scelsi: Music Across the Borders, hrsg. von Federico Celestini, Brepols (Contemporary Composers, 2)
Institut für Musikwissenschaft in Kooperation mit: Haus der Musik Innsbruck
An der Schwelle zwischen Orient und Okzident, Komposition und Improvisation, Rationalität und Mystik fordert die Musik Giacinto Scelsis (1905–1988) diejenigen heraus, die sich ihr nähern wollen. In seinem Werk stellen sich die Hauptfragen des musikalischen Denkens in einer besonderen Dringlichkeit. Es sind Fragen nach der Subjektivität beim Komponieren und Musizieren, nach der Beziehung zwischen Klang, Struktur und Form sowie zwischen Improvisation und Komposition und nach der Rolle der musikalischen Schrift in Bezug auf Komposition und Performanz. Dies ist zweifellos auch das Produkt seiner vielschichtigen Arbeitsweise, in der Improvisation, Komposition, musikalische Schrift und Performanz aufeinander folgen und ihre eigene, oft divergierende Prägung auf das Endergebnis auferlegen.
Der Pianist und Intendant Markus Hinterhäuser hat sich mit der Musik Giacinto Scelsis auf vielfältige Weise auseinandergesetzt. Als Interpret hat er das gesamte Werk für Klavier von Scelsi gespielt und davon mehrere CDs aufgenommen. Als Kulturmanager programmierte Hinterhäuser Scelsi bereits 1993 im ersten Jahr des von ihm mitbegründeten Zeitfluss-Festivals im Rahmen der Salzburger Festspiele. 2007 eröffnete Hinterhäuser seine neue Konzert-Reihe mit dem Kontinent Scelsi. 2012 erschien Gabriel Josipovicis Roman Vom Jetzt und von der Ewigkeit, deren Hauptfigur von Scelsi inspiriert wurde. Hinterhäuser, der übrigens wie Scelsi in La Spezia geboren wurde, hat den Roman ins Deutsche übersetzt.